Filigraner Stahlglanz in der Maisonne

Erste Treppen des neuen Aussichtsturms auf dem Killesberg hängen an ihrem Platz

Stuttgarter Nachrichten vom 3.5.2001
(von Claus Hauenschild)

Von Stunde zu Stunde wird der neue Aussichtsturm auf dem Killesberg filigraner. Am Montag wurde der oberste Teil einer der beiden Wendeltreppen nach oben gehievt. Bis zum Richtfest - an diesem Freitag um 11 Uhr - sollen alle Treppen am Turm hängen. Auf 342 Stufen gelangen die Besucher von Ende Juli an auf die oberste Aussichtsplattform des insgesamt 40 Meter hohen Turms. Der Verschönerungsverein ist der Bauherr der neuen Attraktion auf dem Killesberg, die am 17.Juli der Öffentlichkeit offiziell zugänglich gemacht wird. An diesem Tag begeht der Verein die 140. Wiederkehr seiner Gründung in der "Silberburg" an der damals noch nahezu unbebauten Karlshöhe. Letzteres war übrigens das erste Geschenk des Vereins an die Bürgerinnen und Bürger des damaligen Residenzstadt. Eigentlich sollte der Turm schon vor acht Jahren zur Internationalen Gartenbauausstellung (Iga) auf der höchsten Erhebung des Höhenparks stehen. Der Nestor der Landschaftsarchitekten, Hans Luz, hatte die Idee dazu, und der Konstrukteur Jörg Schlaich entwarf das Schmuckstück. Allein damals fehlte das Geld zum Bau. Rund zwei Millionen Mark wir der Turm kosten. Ein Teil des Geldes soll über den "Verkauf" der Stufen der beiden gegenläufigen Wendeltreppen wieder in die Kassen des Verschönerungsvereins fließen. Bis jetzt haben sich knapp 250 Gönner gefunden, die jeweils 1.800 Mark für eine Stufen bezahlt haben - eine halbe Million ist so zusammengekommen. Jeder Käufer wird auf "seiner" Stufe mit einem kleinen Namensschild verewigt. Fritz Oechßler, der Vorsitzende des Verschönerungsvereins, ist sicher, dass die "Aktion Stufe" ein Erfolg wird. Ganz umsonst wird die Aussicht vom neuen Turm nicht zu haben sein. Auch aus steuerlichen Gründen muss ein Eintrittsgeld erhoben werden. Die Einzelkarte soll eine Mark kosten, Familien zahlen zwei Mark.